Die Sublunaren – Wasser
In physikalischer Hinsicht ist Wasser ein flüssiges Komposit aus Wasserstoff und Sauerstoff. Der esoterische Sinn beschreibt hier jedoch eher den Aggregatzustand des Flüssigen, also haben alle flüssigen Stoffe im Makrokosmos eine wässerige Qualität. Wasser besitzt vornehmlich die Qualitäten von Kälte und Feuchtigkeit, die Bewegungsdynamik (eine Ergänzung aus eigener Arbeit mit den Elementen) ist abwärtsgerichtet. Die griechische Bezeichnung lautet Hydor.
In abstraktem Sinne enthält das Urwasser, ein Bild für alle Ur-Materie, alle festen Körper, bevor sie Gestalt annehmen, ähnlich wie die Prägung in einer Lösung vor der Kristallisation.Wasser scheint auch symbolisch mit dem Fluss der Zeit assoziiert zu sein.
Wasser wird in der modernen Psychologie als Symbol für das Unbewusste bzw. für die archetypisch weibliche Seite der Persönlichkeit betrachtet. Wasser ist auch ein Symbol für das Mütterliche, für die Große Mutter als Archetyp, genauso wie die ungreifbare und mysteriöse Quelle der Weisheit, welche im Unbewussten enthalten ist. Wasser symbolisiert auch den Ozean unbegrenzter Möglichkeiten, unbegrenzter Potenzialität, welche aller Form bzw. Schöpfung vorausgeht. (Man beachte hier den Begriff Schöpfung, der eindeutig mit Wasser assoziiert ist). Wasser ist unbegrenzt und unsterblich, wie Begriffe wie „Das Wasser des Lebens“ zeigen. Auf eine andere Art und Weise ist Wasser auch mit den Ideen der Transfiguration und Regeneration assoziiert. Hier sollte man nicht vergessen, dass die Elemente als dynamisch zusammen wirkend gedacht werden.
In der menschlichen Psyche steht Wasser für die Fühlfunktion, auch wenn C. G. Jung Wasser aufgrund der Fähigkeit zur Reflektion mit der Denkfunktion verknüpft hatte. Die Fähigkeit zur Reflektion scheint plausibel im Zusammenhang mit der Fähigkeit zur Spiegelung zum Mitfühlen, wie sich modern gesprochen Empathie auch mit dem Begriff der Spiegelneuronen asooziieren lässt. Weiter steht Wasser im Zusammenhang mit geistiger Fruchtbarkeit, tiefgründiger Vitalität und der Fähigkeit, sich hinzugeben (zu fließen).
Eine innere Erfahrung mit dem Archon des Wassers
„Wasser bedeutet Rhythmus. Während das Feuer die Bewegung nach oben ist, ist meine Richtung diejenige nach unten, schau, nach unten, hin zur Form. Aus dem Rhythmus meines Elements entsteht der Fluss der Zeit. Hier Ebbe, da Flut, aber siehe: Wenn du von Ebbe sprichst, ist es das selbe Wasser, das einen anderen am Ufer sagen lässt: Flut! Im Großen gibt es nur den Fluss der Flut, Ebbe und Flut existieren nur von deinem beschränkten Standpunkt aus. Wasser macht fruchtbar und verleiht der Form die Lebendigkeit. Wasser ermöglicht euch Tiefe und Re-Flektion.
In deiner Psyche ist Wasser der Stoff aus dem deine Träume und Imaginationen sind. Es gibt deiner Seele Biegsamkeit, es gleicht Hitze und Trockenheit aus, gibt dir Lebendigkeit. Es sorgt in dir für Rhythmus und gewährt dir Tiefe und ist in dir die Kraft, die dort hinab gerichtet ist.“
Einige sehr persönliche Anweisungen sind wiederum hier ausgelassen, da sie vermutlich nicht verallgemeinerbar sind.
Auch über das Wasserelement ließe sich noch sehr viel an Korrespondenzen und inneren Bezügen auffinden, ein Thema, welches für Meditation und eigene Erforschung viel lohnenden Raum lässt und sicher nicht endgültig abzuschließen ist.